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Autor: (steine-und-minerale.de) | Letzte Aktualisierung: 02.03.2023


Tuff

Tuff - Eigenschaften, Entstehung und Verwendung

englisch: tuff | französisch: tuf volcanique


Tuffstein - Ein weiches Gestein

Der Name Tuff ist lateinischen Ursprungs; tofus ist die Vokabel für Tuff. Etymologisch bezieht sich die Bezeichnung Tuff auf die geringe Härte des Gesteins.


Eigenschaften von Tuff

Definition: Tuff oder auch Tuffstein ist ein magmatisches Gestein extrusiver Herkunft, das zu 75 % aus Asche besteht.

Die Farbe von Tuff variiert je nach der mineralischen Zusammensetzung zwischen weiß, grau, beige, bräunlich bis rötlich.

Die Hauptgemengteile von Tuff (d.h. anteilmäßig überwiegende Minerale) sind Biotit, Augit und Olivin.

Die Nebengemengteile werden mit einem Anteil von bis zu fünf Prozent durch Zeolithe, Haüyn, Calcit und Amphibole wie Hornblende repräsentiert.
Mitunter sind auch vulkanische Gläser wie Obsidian enthalten.

Neben einzelnen Mineralen können auch Gesteine verschiedener Zusammensetzung in Tuffen auftreten – namentlich Dacit, Basalt, Rhyolith oder Andesit.

Die Korngröße des porenreichen, mehr oder weniger lockeren Gesteins ist feinkörnig, teilweise mit gröberen Einschlüssen von Gesteinen oder vulkanischen Gläsern. Tuff weist eine sortierte, unsortierte, geschichtete oder ungeschichtete Anordnung der Gemengteile auf. Die Dichte beträgt 2,7 bis 3,0.

Entsprechend der Zusammensetzung und Korngröße lassen sich Tuffe folgendermaßen unterscheiden.

Tabelle: Unterscheidung von Tuff
Tuff-ArtBestandteile
Aschentuffvulkanische Asche
Staubtuffe aus feinster Pyroklastika
Kristalltuff ganze oder fragmentierte Kristalle
Glastuff vulkanische Gläser
Agglomerattufffeine Bestandteile vermengt mit größeren Kristallen oder Gesteinen größerer Korngröße


Entstehung und Verbreitung von Tuffen

Die Entstehung von Tuff steht im Zusammenhang mit Vulkanismus. An die Erdoberfläche dringendes Magma wird bei der Eruption abgekühlt und durch explosive Vorgänge zu Asche zerkleinert.
Diese lagert sich sowohl in der direkten Umgebung zum Vulkan als auch windgetragen fernab der Ausbruchstelle ab. Bereits während der Eruption können ältere Gesteine, die bspw. den Vulkanschlot verstopft haben, an den Vulkanwänden abgelagert wurden oder am Ablagerungsort der Asche befindlich sind, am Sedimentationsort der Tuffe eingeschlossen werden. Durch überlagernde Tuffschichten wird das Lockermaterial schließlich zu Gestein verfestigt – der Grad der Verfestigung ist dabei u.a. abhängig von der Auflast und eventuell vorhandenen, verkittenden Substanzen.

Tuffsteine sind weit verbreitet. In Deutschland ist das Vulkanit z.B. um den Kaiserstuhl, im Odenwald, Eifel, Rhön, Vogelsberg, Hunsrück, Vogtland und um Chemnitz zu finden.
Weltweite Vorkommen des Gestein des Jahres 2011 befinden sich u.a. in England; Auvergne, Elsass/Frankreich; Graubünden/Schweiz; Steiermark/Österreich; Tschechien; Slowakei; Ungarn; Rumänien; Neapel, Südtirol, Umbrien/Italien; China; Japan; Borneo, Java/Indonesien; Südamerika; Hawaii, Kalifornien, Oregon/USA und Kanada.


Bedeutung und Verwendung von Tuff

Aufgrund der geringen Härte ist Tuff ein beliebter Naturstein für Bildhauer, wird aber auch zur Fassadenverkleidung oder als Baustein genutzt.


Siehe auch:
Die Felsenwohnungen von Göreme (in Tuffstein erbaute Wohnungen)
Gestein des Jahres
Der Volvic-Vulkan


Quellen:
⇒ Pellant, C. (1994): Steine und Minerale. Ravensburger Naturführer. Ravensburger Buchverlag Otto Maier GmbH
⇒ Maresch, W., Medenbach, O.; Trochim, H.-D. (1987): Die farbigen Naturführer Gesteine. Mosaik Verlag GmbH München
⇒ Murawski, H. (1992): Geologisches Wörterbuch. Ferdinand Enke Verlag Stuttgart
⇒ Booth, B. (1999): Steine und Mineralien. Könemann Verlag Köln

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