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Autor: (steine-und-minerale.de) | Letzte Aktualisierung: 02.03.2023


Arkose

Arkose - Eigenschaften, Entstehung und Verwendung

englisch: arkose | französisch: arkose


Arkose = Feldspatreicher Sandstein

Der Name Arkose ist vermutlich lateinischen Ursprungs, da ein Teil des Wortes der lateinischen Übersetzung für Sand entspricht.
Das käme der Definition des französischen Mineralogen Alexandre Brongniart (1770 bis 1847) nahe, der in der Auvergne 1826 Arkose als Sandsteine mit sehr hohem Feldspatgehalt definierte - laut seinen Ausführungen "De l'Arcose. Caractéres minéralogiques et histoire géognostique de cette roche".
In Betracht käme aber auch ein griechischer Namensursprung: archaios wird mit alt übersetzt - bezugnehmend auf das Alter des Ausgangsmaterials von Arkosen.


Eigenschaften von Arkose

Definition: Arkose ist ein Sedimentgestein detritischer Klassifikation, deren Herkunft sowohl im Meer- als auch Süßwasserbereich begründet sein kann.

Die Farbe von Arkose variiert mit dem Mineralbestand von hell- bis graubraun, graugrün, rosa und rot.

Der Definition nach ist Arkose ein Sandstein mit Feldspatgehalten von mehr als 25%. Hauptgemengteil sind entsprechend Quarz als Quelle für Sand und Feldspat.

Als Nebengemengteil sind Glimmergruppenminerale, Pyrit, Chlorit, Hämatit, Baryt, Calcit und Fluorit vorhanden.

Miteinander verbunden sind die schwach verfestigten Gemengteile in einer Matrix, bestehend aus Calcit, Quarz oder Eisenoxiden.
Arkosen weisen eine mittlere bis gute Sortierung der aufbauenden Bestandteile auf, mitunter auch geschichtet oder mit Rippen versehen, die auf fluviatile Ablagerungsbedingungen schließen lassen. Eventuelle Verwechslungen mit Granit oder Gneis können bei genauer Betrachtung von Arkosen ausgeschlossen werden, da das Gestein nur schwach verfestigt ist. Die Korngröße von Arkose ist mittel- bis grobkörnig bei kantiger Kornform. Fossilien sind eine Ausnahme.


Entstehung und Verbreitung von Arkosen

Bezugnehmend auf das Feldspatreichtum im Gestein wird Arkose auch als unreifes Gestein bezeichnet.

Der Grund dafür ist die Tatsache, dass Feldspäte in anderen Sedimentgesteinen infolge der Verwitterung zersetzt wurden und bspw. als Serizit oder Kaolin vorliegen.

Das Ausgangsmaterial von Arkosen sind feldspathaltige Gesteine, am häufigsten ist es Granit, aus dem Arkosen hervorgehen. Nachdem die Gemengteile des Edukts durch Verwitterung als Gesteinsgrus vorliegen, kommt es in der unmittelbaren Umgebung des Ortes der Verwitterung zur Verfestigung von Sanden und Feldspäten. Längere Transportwege und bloße Existenz der Feldspäte würde selbige kantenrunden und zersetzen.

Die Bildung der europäischen Arkosen erfolgte vor Jahrmillionen im Rotliegend (302 bis 257 Mio. Jahren) unter trocken-heißen Temperatur- und Niederschlagsbedingungen; zeitweilig auftretende Niederschläge und resultierende Wasserwege beförderten den Abtragungsschutt alter, variskischer Gebirge zum Sedimentationsort.

Die Fundmöglichkeiten von Arkosen sind weltweit verbreitet, z.B. in Grönland; Finnland; Wales; Vogesen/Frankreich; Schwarzwald/Deutschland und Böhmen/Tschechien.


Bedeutung und Verwendung von Arkose

Arkose wird teilweise als Baumaterial verwendet, ist aber auch wegen möglicher Mineralgehalte, insbesondere blei-, kupfer- und eisenhaltige Minerale, interessant (siehe dazu auch: Liste von Kupfer- und Eisenmineralen).


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Auch interessant:
Verwitterung von Gesteinen
Merkmale von Gesteinen: Haupt- und Nebengemengteile
Die Entstehung von Sedimentgesteinen


Quellen:
⇒ Brongniart, A. (1826): De l'Arcose. Caractéres minéralogiques et histoire géognostique de cette roche
⇒ Keferstein, C. (1826): Zeitung für Geognosie, Geologie und innere Naturgeschichte der Erde, Band 1
⇒ Keferstein, C. (1824): Teutschland, geognostisch-geologisch dargestellt, mit Charten und Durchschnittszeichnungen erläutert. 3. Band, 1. Heft
⇒ Pellant, C. (1994): Steine und Minerale. Ravensburger Naturführer. Ravensburger Buchverlag Otto Maier GmbH
⇒ Maresch, W., Medenbach, O.; Trochim, H.-D. (1987): Die farbigen Naturführer Gesteine. Mosaik Verlag GmbH München
⇒ Murawski, H. (1992): Geologisches Wörterbuch. Ferdinand Enke Verlag Stuttgart
⇒ Schumann, W. (1994): Steine und Mineralien sammeln; finden, präparieren, bestimmen. BLV Verlag München


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