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Autor: (steine-und-minerale.de) | Letzte Aktualisierung: 27.03.2024


Pyrrhotin

Pyrrhotin - Eigenschaften, Entstehung und Verwendung

englisch: pyrrhotite | französisch: pyrrhotite


Pyrrhotite Foto
Pyrrhotin

Der Name Pyrrhotin ist griechischen Ursprungs und bezieht sich auf die feuerartige Farbe des Minerals. Geprägt wurde der Name Pyrrhotin im Jahr 1835 von August Breithaupt (1791 bis 1873), seines Zeichens Mineraloge aus Deutschland.


Eigenschaften von Pyrrhotin

Mit der chemischen Zusammensetzung Fe7S8 ist Pyrrhotin ein Vertreter der Mineralklasse der Sulfide.

Üblicherweise ist Pyrrhotin von bronzener bis rötlich-brauner Farbe, häufig auch verschiedenfarbig schillernd angelaufen.
Die Strichfarbe ist gräulich-schwarz.

Pyrrhotin kristallisiert im monoklinen Kristallsystem. Die kleinen Kristalle sind prismatisch, tafelig oder pyramidal. Die Aggregate sind dichte, blättrig, derb, grobkörnig oder rosettenartig angeordnet.

Pyrrhotin ist von metallischem Glanz bei undurchsichtiger Transparenz. Der Bruch des eisenhaltigen Minerals ist spröde und uneben, die Spaltbarkeit ist unvollkommen.

Die Mohshärte von Pyrrhotin beträgt 4 auf der 10-stufigen Skala der Härte von Mineralien nach dem Mineralogen Friedrich Mohs (1773 bis 1839), die Dichte wird mit 4,52 bis 4,77 g/cm³ angegeben.


Pyrrhotin - Mineral und Kristalle
Pyrrhotin

Entstehung und Verbreitung von Pyrrhotin

Pyrrhotin ist magmatischen Ursprungs, kann aber auch aus der hydrothermalen oder pneumatolytischen Überprägung anderer Minerale oder Gesteine hervorgehen (Metasomatose). Die Entstehung von Pyrrhotin steht in engem Zusammenhang mit basischen Magmen, entsprechend häufig enthalten ist das Mineral als Gemengteil in Vertretern der Gabbro-Familie.
Die Vorkommen von Pyrrhotin werden u.a. von Bleiglanz (Galenit), Arsenkies, Zinkblende (Sphalerit), Siderit, Kassiterit, Pentlandit, Dravit/Turmalin, Chalkopyrit (Kupferkies), Pyrit und Magnetit begleitet.
Der äußerlichen Ähnlichkeit wegen besteht die Gefahr der Verwechslung mit Markasit, Chalkopyrit und Pyrit.

Die Vorkommen von Pyrrhotin erstrecken sich z.B. auf Kitaa/Grönland; Trondelag, Hedmark, Rogaland/Norwegen; Västmanland, Smaland; Dalarna/Schweden; Oulu, Vaasa/Finnland; Argyllshire/Schottland; Gwynedd/Wales; Devon, Cornwall, Cumbria, Cumberland, Durham/England; Tipperary/Irland; Bretagne, Auvergne/Frankreich; Belgien; Siegerland, Sauerland, Oberwolfach, Kaiserstuhl, Eifel, Odenwald, Vogelsberg, Staßfurt, Fichtelgebirge, Altenberg, Oberpfälzer Wald/Deutschland; Wallis, Uri, Graubünden/Schweiz; Kärnten/Österreich; Böhmen, Mähren/Tschechien; Banská Bystrica, Prešov/Slowakei; Rumänien; Ungarn; Serbien; Griechenland; Katalonien/Spanien; Portugal; Sardinien, Neapel/Italien; Ukraine; Ural, Sibirien, Transbaikalien, Kaukasus, Halbinsel Kola/Russland; Marokko; Somalia; Ghana; Uganda; Namibia; Südafrika; Afghanistan; Tadschikistan; Usbekistan; Saudi-Arabien; Oman; Iran; Indien; Thailand; Malaysia; China; Japan; Indonesien; Chile; Argentinien; Peru; Brasilien; Kolumbien; Honduras; Mexiko; Oklahoma, Arizona, Kalifornien, Oregon, South Carolina, North Carolina, Virginia, Idaho, Montana, Minnesota, Alaska/USA und New Brunswick, Ontario, British Columbia, Quebec/Kanada.


Bedeutung und Verwendung von Pyrrhotin

Neben der Bedeutung als abbauwürdiges Eisenerz ist Pyrrhotin für die Herstellung von Schwefelsäure und als Schleifmittel in der Metallindustrie von wirtschaftlichem Interesse.


Nachweis von Pyrrhotin

Wird Pyrrhotin erhitzt, schmilzt das Mineral zu einem schwarzen Klumpen zusammen, der magnetisch ist (sog. Ferromagnetismus) – deshalb auch der alternative Name Magnetkies, der 1789 von Abraham Gottlob Werner (1749 bis 1817, deutscher Mineraloge) geprägt wurde. Weiterhin tritt knoblauchartiger Geruch auf, wenn Pyrrhotin angeschlagen wird. In Säuren wie Salz- und Salpetersäure ist Pyrrhotin nur bedingt löslich.


Siehe auch:
Erz - Metallhaltige Mineralien und Gesteine
Mineralien bestimmen
Bodenschätze in Deutschland


Quellen:
⇒ Pellant, C. (1994): Steine und Minerale. Ravensburger Naturführer. Ravensburger Buchverlag Otto Maier GmbH
⇒ Bauer, J.; Tvrz, F. (1993): Der Kosmos-Mineralienführer. Mineralien Gesteine Edelsteine. Ein Bestimmungsbuch mit 576 Farbfotos. Gondrom Verlag GmbH Bindlach
⇒ Korbel, P.; Novak, M. und W. Horwath (2002): Mineralien Enzyklopädie, Dörfler Verlag
⇒ Medenbach, O.; Sussieck-Fornefeld, C.; Steinbach, G. (1996): Steinbachs Naturführer Mineralien. 223 Artbeschreibungen, 362 Farbfotos, 250 Zeichnungen und 30 Seiten Bestimmungstabellen. Mosaik Verlag München
⇒ Schumann, W. (1991): Mineralien Gesteine – Merkmale, Vorkommen und Verwendung. BLV Naturführer. BLV Verlagsgesellschaft mbH München
- www.mindat.org - pyrrhotine


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