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Autor: (steine-und-minerale.de) | Letzte Aktualisierung: 12.04.2024


Nephelin

Nephelin - Eigenschaften, Entstehung und Verwendung

englisch: nepheline | französisch: néphéline

Nephelin in Matrix
Nephelin

Nephelin und Eläolith

Aufgrund der Beobachtung, dass in Nephelinkristallen bei Kontakt mit Salpetersäure nebel- bzw. wolkenartige Trübungen entstehen, benannte der französische Mineraloge René-Just Haüy das bis 1801 unbekannte Mineral nach dem griechischen Wort für Wolke Nephelin.
Sieben Jahre später führte der deutsche Mineraloge Abraham Gottlob Werner (1749 bis 1817) den alternativen Namen Eläolith (griech. für Öl- oder Fettstein), bezugnehmend auf den fettartigen Glanz von Nephelin.


Eigenschaften von Nephelin

Nephelin ist ein Silikatmineral, bestehend aus (Na,K)AlSiO4, das zusammen mit den Mineralen Analcim, Sodalith, Leucit, Nosean sowie Cancrinit zu den Foiden zählt. Im Unterschied zu den entfernt chemisch ähnlichen Feldspäten, weisen Foide höhere Kalium- und Natriumwerte bei einem geringeren Kieselsäuregehalt auf.

Nephelin in Paragenese
Nephelin (farblos) in Paragenese mit Apatit und Pyroxen

Nephelin ist von gelber, grüner, blauer, grauer oder brauner Farbe, kann aber auch farblos sein. Die Strichfarbe ist weiß.

Das Mineral kristallisiert im hexagonalen Kristallsystem und bildete prismatische, kurzsäulige Kristalle, die häufig auch zu Kristallzwillingen miteinander verwachsen sind. Die Aggregate von Nephelin sind körnig oder massig.

Wie aus der Bezeichnung Fettstein bzw. Eläolith zu entnehmen ist, ist Nephelin von fett- bis glasartigem Glanz bei durchsichtiger bis durchscheinender Transparenz. Der Bruch ist muschelig, die Spaltbarkeit ist unvollkommen.

Mit einer Mohshärte von 5,5 bis 6 auf der 10-stufigen Skala der Härte von Mineralien nach dem Mineralogen Friedrich Mohs (1773 bis 1839) ist Nephelin ein hartes Mineral, die Dichte beträgt 2,5 bis 2,65 g/cm³.


Entstehung und Verbreitung von Nephelin

Nephelin ist magmatischen Ursprungs, wobei die Magmen von alkalischem Chemismus sind.

Als Gemengteil bzw. mineralischer Bestandteil von Gesteinen kommt Nephelin deshalb sowohl in intrusiven als auch extrusiven Magmatiten und in Pegmatiten vor, so bspw. in Syenit, Phonolith, Foidolith, Larvikit, Monzonit, Essexit oder Basanit.
werden entsprechende Gesteine um die Silbe Nephelin ergänzt, um das Vorhandensein von Nephelin zu betonen (z.B. Nephelinsysenit oder Nephelinbasanit).

Zu den Mineralien, die zusammen mit Nephelin gefunden werden, zählen u.a. Eudialyt, Apatit, Lasurit und Quarze.

Nephelin ist ein häufig vorkommendes Mineral, das z. B. in Grönland, Skandinavien, England, Deutschland, Polen, Tschechien, Slowakei, Österreich, Italien (am Monte Somma wurde Nephelin erstmals entdeckt), Ukraine, mittleres und südliches Afrika, Russland, Kasachstan, Usbekistan, Kirgistan, Tadschikistan, Afghanistan, China, Japan, Nordkorea, Australien, Paraguay, Brasilien, Mexiko, Kanada und in den USA zu finden ist.


Nephelin Vulkaneifel
Nephelin und andere Mineralien aus der Vulkaneifel (Fundort: Üdersdorf)

Bedeutung und Verwendung von Nephelin

Da Nephelin mit dem Metall Aluminium aufwartet, ist Nephelin ebenso wie andere Foide eine begehrte Quelle zur Gewinnung von Aluminium. Ferner ist Nephelin als mineralischer Rohstoff für die Herstellung von Porzellan und Glas von Bedeutung.


Nachweis von Nephelin

Hält man Nephelin in die Flamme, verfärbt sich diese der Natrium-Gehalte wegen gelb. Außerdem entsteht eine gelartige Masse, wenn Nephelin mit Salzsäure versetzt wird.


Siehe auch:
Seltene Mineralien
Coltan
Steine schleifen und polieren


Quellen:

  • Haüy, R. (1801): Népheline. IN: Népheline, Traité de Minéralogie, Tome Troisieme
  • Pellant, C. (1994): Steine und Minerale. Ravensburger Naturführer. Ravensburger Buchverlag Otto Maier GmbH
  • Bauer, J.; Tvrz, F. (1993): Der Kosmos-Mineralienführer. Mineralien Gesteine Edelsteine. Ein Bestimmungsbuch mit 576 Farbfotos. Gondrom Verlag GmbH Bindlach
  • Medenbach, O.; Sussieck-Fornefeld, C.; Steinbach, G. (1996): Steinbachs Naturführer Mineralien. 223 Artbeschreibungen, 362 Farbfotos, 250 Zeichnungen und 30 Seiten Bestimmungstabellen. Mosaik Verlag München
  • Murawski, H. (1992): Geologisches Wörterbuch. Ferdinand Enke Verlag Stuttgart
  • Okrusch, M. und S. Matthes (2009): Mineralogie: Eine Einführung in die spezielle Mineralogie, Petrologie und Lagerstättenkunde. Springer Verlag Berlin Heidelberg
  • Altaba, M. F. und G. Tanelli (1995): Wissen heute auf einen Blick - Mineralogie. Neuer Kaiser Verlag GmbH, Klagenfurt
  • www.mindat.org - nepheline

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