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Autor: (steine-und-minerale.de) | Letzte Aktualisierung: 19.03.2024


Descloizit

Descloizit - Eigenschaften, Entstehung und Verwendung

englisch: descloizite


Descloizit = Blei-Zink-Vandanat

Namenspate des Minerals Descloizit ist der französische Mineraloge Alfred Louis Olivier Legrand Des Cloizeaux (1817 bis 1897), dem zu Ehren Augustin Alexis Damour (1808 bis 1902, Mineraloge) im Jahr 1854 in seinen Ausführungen "Notice sur la Descloizite, nouvelle espèce Minérale" den Namen Descloizit einführte.


Eigenschaften von Descolizit

Descloizit wird mit der chemischen Zusammensetzung Pb(Zn,Cu)(VO4)(OH) in die Klasse der Vanadate eingeordnet, innerhalb derer das Mineral die Descloizit-Gruppe bildet. In der Reinform enthält Descloizit kein Kupfer, was jedoch eine Seltenheit ist.

Descloizit Mineral
Descloizit vom Berg Aukas/Namibia

Die Farbe von Descloizit ist braun, rot, rot-orange bis fast schwarz, kann aber auch ins Olivgrüne übergehen, wobei grüner Descloizit für einen höheren Kupfergehalt im Mineral spricht.
Die Strichfarbe des Minerals ist ein helles Rotbraun bis Gelbbraun.

Descloizit kristallisiert im orthorhombischen System mit pyramidalen, prismatischen, tafelförmigen oder selten skelettförmigen Habitus. Die Aggregate sind traubenförmig oder fedrig.

Descloizit kann sowohl von durchsichtiger wie auch durchscheinender Transparenz sein, wobei der Glanz fettig bis diamantartig ist.
Descloizite weisen einen muschelförmigen bis unebenen Bruch auf.

Das Mineral ist leicht zerbrechlich und weist eine Mohshärte von 3 – 3,5 auf der 10-stufigen Skala der Härte von Mineralien nach dem Mineralogen Friedrich Mohs (1773 bis 1839) auf. Die Dichte beträgt 6,2 g/cm³.


Entstehung und Verbreitung von Descloizit

Descloizit als Sekundärmineral entsteht in den Oxidations- und Verwitterungszonen mit vanadiumhaltigen Basismetallen bzw. Buntmetallen. Üblicherweise kristallisiert Descloizit in Drusen, Stalaktiten als faserförmige oder körnige Mineralmasse.

Mit Desdoizit assoziierte Minerale sind unter anderem Libethenit, Wulfenit, Pyromorphit, Vanadinit, Cerussit, Brackebuschit, Mimetesit, Limonit sowie Mottramit.

Nennenswerte Descloizit-Vorkommen befinden sich auf den Britischen Inseln, in Frankreich; Erzgebirge, Schwarzwald/Deutschland; Österreich; Spanien; Slowenine; Tunesien; Sambia; Namibia; Südafrika; Kirgistan; Australien; Argentinien; Mexiko sowie in den USA.


Bedeutung und Verwendung von Descloizit

Aufgrund der hohen Vanadiumgehalte ist Descloizit ein begehrtes Mineral, das zum Zweck der Gewinnung des Metalls Vanadium abgebaut wird. Außerdem findet Descloizit Einsatz in Magneten und wird verwendet, um Stahllegierungen zu verstärken.


Nachweis von Descloizit

Descloizit ist ein giftiges Mineral, bedingt durch das im Mineral enthaltene Blei und Vanadium und sollte deshalb außerhalb der Reichweite von Kindern aufbewahrt werden.
Descloizit ist in Salz- sowie Schwefelsäure löslich und schmilzt in der Flamme leicht. Der Pleochroismus kann schwach bis stark ausgeprägt sein.


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Auch interessant:


Quellen:
⇒ Damour, A. A. (1854): Notice sur la Descloizite, nouvelle espèce Minérale. IN: Annales de Chimie et de Physique
⇒ Andrae, C. J. (1864): Descloizit. IN: Lehrbuch der gesammten Mineralogie
⇒ Blum, J. R. (1874): Dechenit. Syn. Descloizit. IN: Lehrbuch der Mineralogie (Oryktognosie)
⇒ Pellant, C. (1994): Steine und Minerale. Ravensburger Naturführer. Ravensburger Buchverlag Otto Maier GmbH
⇒ Bauer, J.; Tvrz, F. (1993): Der Kosmos-Mineralienführer. Mineralien Gesteine Edelsteine. Ein Bestimmungsbuch mit 576 Farbfotos. Gondrom Verlag GmbH Bindlach
⇒ Korbel, P.; Novak, M. und W. Horwath (2002): Mineralien Enzyklopädie, Dörfler Verlag
www.mindat.org - Descloizite

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