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Autor: (steine-und-minerale.de) | Letzte Aktualisierung: 18.03.2024


Charoit

Charoit - Eigenschaften, Entstehung und Verwendung

englisch: charoite | französisch: charoïte


Charoit

Charoit - Ein violettes Mineral aus Russland

Der Name Charoit oder auch Tscharoit geht auf den Ort zurück, an dem das Mineral zum ersten Mal offiziell entdeckt wurde.
Auch wenn die Erstbeschreibung von Chaorit erst im Jahr 1978 unter dem Titel "Charoite, a new mineral, and a new jewelry stone" (Charoit, ein neues Mineral und ein neuer Schmuckstein) publiziert wurde, wurde bereits 1948 von Funden violetter Gesteine am namensgebenden Fluss Tschara im Osten Sibiriens/Russland berichtet. Anfangs wurde das violette Gestein für Cummingtonit-Schiefer gehalten, was in den späten 1970er Jahren widerlegt wurde.


Eigenschaften von Charoit

Mit der chemischen Zusammensetzung K(Ca,Na)2[(OH,F)|(Si4O10] • H2O ist Charoit ein Vertreter der Mineralklasse der Silikate.

Die Farbe von Chaorit ist violett in unterschiedlichen Nuancen oder wie Rogova et al. schreiben: "lilac of various shades to violet" – ähnlich wie Sugilith und Amethyst in der Farbe Deep Russian Amethyst, kann aber auch weiß-violett gemustert, marmoriert oder gestreift in einem Exemplar oder hellbraun sein.
Die Strichfarbe ist weiß.

Charoit kristallisiert im monoklinen Kristallsystem, bildet massige, faserige Aggregate aus, die Kristallwasser enthalten.

Der Glanz von Charoit ist matt bis glasartig mit durchscheinender bis durchsichtiger Transparenz. Der Bruch des violetten Minerals ist uneben, die Spaltbarkeit ist gut.

Charoit weist eine Mohshärte von 5 bis 6 auf der 10-stufigen Skala der Härte von Mineralien nach dem Mineralogen Friedrich Mohs (1773 bis 1839) auf bei einer Dichte von 2,54 bis 2,6 g/cm3.


charoite

Entstehung und Verbreitung von Charoit

Charoit entsteht hydrothermal in Vulkangesteinen mit alkalischem Chemismus, wie bspw. die Erstfunde von Charoit in Syenit belegen, oder auch in hydrothermal alterierten Kalksteinen.

Derzeit sind nur wenige Charoit-Fundorte weltweit bekannt; diese befinden sich ausschließlich im Osten Sibiriens im Bereich um das Murunskii-Massiv.

Die Vorkommen von Charoit sind unter anderem mit Feldspäten, Ägirin, Nephelin, Quarz und Tinaksit vergesellschaftet.


Charoit und Sugilith

Ein Mineral, das Charoit aufgrund der violetten Farbe und marmorähnlichen Zeichnungen bzw. Muster sehr ähnelt, ist Sugilith.

Sugilith und Charoit weisen zahlreiche Gemeinsamkeiten auf, was die Farbe, Strichfarbe als auch den Glanz betrifft. Zudem sind Charoit und Sugilith Silikatmineralien. Die chemische Zusammensetzung ist dennoch eine andere. Zusätzlich enthält Charoit Kristallwasser auf, was bei Sugilith nicht vorhanden ist. Sugilith ist mit einer Mohshärte von 6 bis 6,5 geringfügig härter als Charoit und mit einer Dichte von 2,74 bis 2,79 g/cm³ auch etwas schwerer.


Verwendung und Bedeutung von Charoit

Charoit ist ein begehrtes Mineral in Mineraliensammlungen, hat sich in den vergangenen Jahren aber auch zu einem beliebten Schmuckstein und Heilstein etabliert, wobei die Heilwirkung von Charoit in klinischen Studien nicht bestätigt werden konnte.

Aufgrund der Seltenheit des Minerals und der von Russland aus beschränkten jährlichen Abbaumenge zählt Charoit zu den teuersten Mineralien der Welt.


Nachweis von Charoit

Charoit weist einen rosafarbenen, teilweise auch farblosen Pleochroismus auf.


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Auch interessant:


Quellen:
⇒ Rogova V.P., Rogov Y.G., Drits V.A., Kuznetsova N.N. (1978): Charoite, a new mineral, and a new jewelry stone. IN: International Geology Review Volume 21
⇒ Schumann, W. (1992): Edelsteine und Schmucksteine: alle Edel- und Schmucksteine der Welt; 1500 Einzelstücke. BLV Bestimmungsbuch, BLV Verlagsgesellschaft mbH München
⇒ Schumann, W. (2017): Edelsteine und Schmucksteine: alle alle Arten und Varietäten; 1900 Einzelstücke. BLV Bestimmungsbuch, BLV Verlagsgesellschaft mbH München
⇒ Korbel, P.; Novak, M. und W. Horwath (2002): Mineralien Enzyklopädie, Dörfler Verlag
www.mindat.org - Charoite
www.handbookofmineralogy.org - Charoite

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