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Autor: (steine-und-minerale.de) | Letzte Aktualisierung: 12.04.2024


Amethyst

Amethyst - Eigenschaften, Entstehung und Verwendung

englisch: amethyst | französisch: améthyste


Amethyst Mineral
Amethyst - Stufe mit mehreren Kristallen, bei denen sehr gut zu erkennen ist, dass die Kristallspitzen kräftiger gefärbt sind als zur Basis hin

Inhaltsverzeichnis Amethyst



Amethyst - Der violette Quarz

Der Name Amethyst geht auf die altgriechischen Wörter a und methustos zurück, die mit nicht vergiftend übersetzt werden.
Einem altertümlichen Volksglauben zufolge bzw. nach „dem Vorurtheil (…), als beware er vor der Trunkenheit, daher ihn einige auf dem Nacken, oder am Finger tragen, andere ihn reiben und einnehmen“ (Biblisches Real-Lexicon 1783). Dass man von den Folgen des Alkoholkonsums verschont bleibt, wenn man einen Amethyst mit sich trägt oder aus Amethyst-Gläsern trinkt, konnte nicht bestätigt werden.

Der römische Universalgelehrte Plinius (23 bis 79 n. Chr.) schreibt hingegen in seiner Naturalis Historia aus dem Jahr 73 über den Amethyst: „... amethystus gemma est, quae ad viri colorem accedens, priusquam eu degustet in violam definet, wonach der Amethyst ein Edelstein ist, der seine violette Farbe erst erhält, nachdem er in Wein getränkt wurde.

Bekannt sind Amethyste jedoch schon weitaus länger. In der Johannes-Offenbarung des Neuen Testaments wird der Amethyst im Zuge der Aufzählung von zwölf Edelsteinen erwähnt – konkret: 3. Dritte zusammen mit „Lyneurer (Hyazinth) und Achat, die den Brustschild des Hohepriesters Aaron zieren, welche wiederum die zwölf Stämme des alten Israels symbolisieren.


Eigenschaften von Amethyst

Amethyst ist die lila bzw. violette Varietät von Quarz, oder mit den Worten des Mineralogen Cornelius August Doelter y Cisterich (1850 bis 1950): "violblaue Abart des Quarzes", wobei die Quarzgruppe neben Amethyst unter anderem auch die Mineralien Rosenquarz, Bergkristall, Achat, Citrin, Opal und Tigerauge umfasst.

Chemisch betrachet handelt es sich bei Amethyst um Siliciumdioxid (SiO2), d.h. einen Vertreter der Mineralklasse der Oxide.

Amethyst kristallisiert dem trigonalen Kristallsystem folgend und bildet als Vertreter der makrokristallinen Quarze (grobkristallin) prismatische, lange und pseudohexagonale Kristalle. Die Aggregate erscheinen häufig als Ansammlung von Kristallspitzen, können aber auch in Form von kugeligen Aggregaten auftreten.

Amethyste weisen keine Spaltbarkeit auf, der Bruch ist muschelig. Der Glanz von Amethyst ist glasartig bei durchsichtiger, durchscheinender bis undurchsichtiger Transparenz.

Mit einer Mohshärte von 6,5 bis 7 auf der 10-stufigen Skala der Härte von Mineralien nach dem deutschen Mineralogen Friedrich Mohs (1773 bis 1839) zählt Amethyst zu den harten Mineralen. Aufgrund dessen wird Amethyst als Schmuckstein definiert, da die für die Definition von Edelsteinen notwendige Edelsteinhärte (Mohshärte < 7) nicht gegeben ist. In der Vergangenheit wurden Nicht-Edelsteine als Halbedelsteine bezeichnet. Um das wertmindernde Image des Begriffs zu umgehen, werden Mineralien mit einer geringeren Härte nun als Schmucksteine geführt.
Die Dichte von Amethyst liegt zwischen 2,63 und 2,65 g/cm³.

Amethyst_Quarz
Amethystquarz



Die Farbe von Amethyst

Die Farbe von Amethyst - in der historischen mineralogischen Literatur auch Amethist - variiert zwischen

  • hellem rosa (sog. Rose de France Amethyst)
  • rotviolett
  • typischen Amethystviolett in diversen Intensitätsstufen, die teilweise sogar farblos mit einem Hauch von Violett wirken

Der schwedische Mineraloge und Chemiker Johan Gottschalk Wallerius (1709 bis 1785) beschreibt die Farbe von Amethyst als „blaß violblau (…) und zuweilen geht er ins blutrothe über“. Sein Kollege Doelter ergänzt um "Pflaumenblau bis Perlgrau" als Farben im Repertoire von Amethyst.
Carl Friedrich Naumann (deutscher Kristallograph und Geologe, 1797 bis 1873) definiert die typische Amethystfarbe als „violblau ins blaulich- und röthlich-weisse, selten gleichmässig gefärbt, meist wolkig und fleckig mit Zickzackstreifung“.

Tatsächlich ist das Violett von Amethysten nicht immer ein reines Violett, ein Stich ins Gräuliche, Blaue oder Rosafarbene verändern den Grundtonus, kann aber durch eine nachträgliche Farbverbesserung korrigiert werden – genau wie die ungleichmäßige Farbverteilung ausgebessert werden kann.

Die Naumann´sche „Zickzackstreifung“, die der Definition von Chevron-Amethysten entspricht, bleibt allerdings bei allen Methoden zur Farboptimierung erhalten.

Als besonders wertvoll gelten Deep Russian Amethyste bzw. Sibirische Amethyste.
Deep Russian Amethyst ist ein Amethyst, der sich durch eine dunkelviolette Farbe auszeichnet, die abhängig vom Lichteinfall und der Lichtquelle einen Stich ins Blaue und Rote aufweist. Die Bezeichnung Deep Russian Amethyst bezieht sich unlängst nicht nur auf Amethyst aus Russland bzw. Sibirien, auch wenn der Name in der Vergangenheit wegen der einzigartigen Farbe vor allem mit sibirischen/russischen Amethysten in Verbindung gebracht wurde. Entscheidend für den Titel Sibirischer Amethyst ist die Farbe, was sich nicht zuletzt im Preis niederschlägt.
Unbehandelter, naturbelassener Deep Russian Amethyst kosten oftmals mehr als Amethyste aus anderen Regionen der Welt.

Ausschlaggebend für die Farbe von Amethysten sind Eisenoxide und Mangan, deren Gehalte aber zu gering sind, um in der Formel der Zusammensetzung erwähnt zu werden.

Oftmals kann man beobachten, dass die Kristallspitzen von Amethysten am deutlichsten und kräftigsten gefärbt (sog. Spitzenamethyst) sind und zum unteren Ende hin bzw. an der Kristallbasis heller werden.

Die Strichfarbe von Amethyst, d.h. die Farbe, die sich zeigt, wenn man das Mineral über eine unglasierte Porzellantafel streicht, ist in allen Fällen weiß.


Grüner Amethyst

Im Mineralienhandel gibt es bisweilen Amethyst unter dem Namen "grüner Amethyst" zu kaufen. Grüne Amethyste sind keine Varietät von Amethyst, sondern eine irrtümliche Bezeichnung für das grüne Quarzmineral Prasiolith.


Amethystkristall
Amethyst mit typischer violetter Färbung


Farbveränderung von Amethysten

Entspricht das Violett von Amethyst nicht dem Ideal oder ist ungleichmäßig, kann die Farbe über das sogenannte Brennen, vorsichtiges Erhitzen, intensiviert bzw. eine homogene Farbverteilung erreicht werden.

Allerdings sollte dieser Vorgang mit Vorsicht ausgeführt werden, denn bei höheren Temperaturen, d.h. beim Amethyst bei ca. 470 °C, schlägt die lila-violette Farbe in gelb um; es entsteht das Mineral Citrin.
Wird die Temperatur sogar bis auf 750 °C gesteigert, verlieren Amethyste ihre Farbe oder werden grün.
Mit Hilfe von Radiumstrahlung erhalten hitzebehandelte Amethyste die ursprüngliche Farbe zurück.

Aber auch einfaches Sonnenlicht kann dem Mineral zusetzen und der Amethyst kann verblassen. Aus diesem Grund sollte insbesondere Amethystschmuck vor Licht geschützt beispielsweise in einem Schmuckkästchen oder Schmuckschrank aufbewahrt werden, wenn man verhindern möchte, dass die Farbe an Intensität und Farbtiefe verliert.

Zudem können eisenhaltige klare Quarze in Amethyst "umgewandelt" werden, indem das ursprünglich farblose Mineral Röntgenstrahlung ausgesetzt wird.


Chevron-Amethyst

Amethystquarz und Chevron-Amethyst

Die Bezeichnungen Amethystquarz sowie Chevron-Amethyst werden vor allem im Zusammenhang mit violett-weißem Amethyst verwendet. Lagen aus weißen Milchquarz wechseln sich mit violettem Amethyst ab und bilden verschiedene Muster oder Zeichnungen.

Chevron-Amethyste sind eine besondere Ausprägung von Amethystquarz, die sich durch ein gezacktes Muster auszeichnen, das an das Uniformmuster Chevron erinnert.


Trapiche-Amethyst

EIne weitere optisch interessante Ausprägung von Amethyst ist Trapiche-Amethyst.
Aus dem Spanischen übersetzt mit Wagen- oder Zahnrad erinnern diese Amethyste tatsächlich wie von Speichen durchsetzt. Von einem runden bis sechseckigen, schwarzen Zentrum gehen im Idealfall sechs, ebenfalls schwarze Linien sternförmig aus und heben sich deutlich von der amethstyfarbenen Basis aus und teilen das violette Mineral in mehrere Kuchenstücke.
In anderen Fällen wirkt die Teilung durch die "Speichen" des Wagenrads vergleichsweise ungeordnet und zufällig - wie durch den Blick durch ein Kaleidoskop.

Das Geheimnis der Trapiche-Amethyste: dendritische Einschlüsse von Pyrit.


Amethyst lila Quarz
Das perfekte Amethystviolett


Entstehung und Verbreitung von Amethyst

Amethyste sind Mineralien hydrothermalen Ursprungs und kristallisieren aus schwach eisenhaltigen Lösungen bei Temperaturen von 100 bis 250 °C aus. Entsprechend finden sich Amethystkristalle in Ergussgesteinen, in Gängen und Klüften, oder als Füllung in Drusen oder Geoden. Die Vorkommen von Amethyst werden oftmals von weiteren Vertretern der Quarzfamilie wie Achat, Eisenkiesel, Rauchquarz, Chalcedon und Milchquarz sowie Hämatit, Calcit, Goethit, Chabasit/Zeolith, Pyrit und Fluorit begleitet.

Amethyste sind weltweit sehr häufig verbreitete Mineralien. Schöne Exemplare stammen unter anderem aus Schottland; Irland; England; Frankreich; Wallis und Graubünden/Schweiz; Maissau, Hohe Tauern, Graz/Österreich; Portugal; Spanien; Italien; Polen; Iserwiese/Tschechien; Slowakei; Griechenland; Kenia; Namibia; Südafrika; Russland; Kasachstan; Afghanistan; Indien; China; Japan; Kambodscha; Thailand; Australien; Neuseeland; Süd-, Mittel- und Nordamerika.


Amethyst
Amethystkristall (Fundort: Geyer/Sachsen)

Amethyst in Deutschland

Liste der Fundorte ist nicht vollständig

Bundesland Fundort
Baden-WürttembergOberwolfach, Sulzburg, Detzeln, Görwihl
Bayern Hof, Kronach, Tittlinger Öd, Vilshofen, Sailauf, Göpfersgrün, Wölsendorf, Schadenreuth, Pfaffenreuth
Brandenburg Rüdersdorf bei Berlin, Saalhausen, Plieskendorf/Calau
Hessen Blasbach, Phillipstein, Mühltal
NiedersachsenDiepholz, Bad Harzburg, Lengede, Rinteln
Nordrhein-WestfalenRemblinghausen, Sundern, Silbach/Winterberg
Rheinland-Pfalz Niederwörresbach, Idar-Oberstein, Bockenau, Birkenfeld, Alzey, Langenthal
SaarlandOberthal, Freisen
SachsenHammerunterwiesenthal, Pfaffenhain, Schlottau, Schneeberg, Seiffen, Grimma, Markersdorf, Halsbach, Hartmannsdorf, Glashütte, Altenberg, Glauchau, Marienberg, Geyer/Ehrenfriedersdorf, Bärenstein, Aue, Breitenbrunn, Oßling, Elzing, Heidenau
Sachsen-AnhaltMammendorf, Amsdorf, Hasserode und Schierke/Wernigerode
Schleswig-HolsteinBrunsbüttel, Schwarzenbek
Thüringen Nesselhof und Schnellbach bei Finsterbergen und Friedrichroda; Ilfeld/Hermannsacker; Schneekopf/Oberhof



Verwendung und Bedeutung von Amethyst

Amethyst ist ein häufig vorkommendes Mineral, das weniger als Industriemineral von Interesse ist, sondern vielmehr für Herstellung von Schmuck, Dekorationsgegenständen und als Heilstein von Bedeutung ist.

Bedingt durch die Häufigkeit ist der Wert von Amethyst im Vergleich zu Tansanit, Diamant oder Kunzit gering. Der Preis von Amethysten bewegt sich im einstelligen Euro-Bereich pro Karat.
Besonders kräftig gefärbte Amethyste mit lupenreiner Transparenz können trotzdem einen Preis von ca. 100 Euro pro Karat erzielen.


Schmuckstein Amethyst

Seit Jahrhunderten gehört Amethyst zu den beliebtesten Steinen, die zu Schmuck (Ringe, Ohrringe, Ketten, Anhänger, Armreifen) verarbeitet werden und steht in der Schmuckbranche symbolisch als Jubiläumsstein für den 6. und 17. Hochzeitstag.
Milchig-trüber bis undurchsichtiger Amethyst wird vor allem in Glattschliffen gehalten wird und beispielsweise zu Cabochons oder Trommelsteinen und Donuts verarbeitet.

Kristallklare Amethyste hingegen werden mit facettenreichen Schliffen versehen, die die Reinheit sowie die Farbe des violetten Quarzes hervorheben. Neben dem Oval- und Rundschliff zählen der Princess-Schliff, Herzschliff, Triangelschliff, Baguette- und Smaragdschliff zu den am häufigsten angewendeten Amethyst-Schliffen.

Im Rahmen der Schmuckherstellung kann bei vergleichsweise hellen oder pastellfarbenen Amethysten auf das Brennen zwecks Farbintensivierung verzichtet werden, indem der Stein in violette Schmuckfassungen gesetzt wird respektive farbige Folien an der Unterseite des Amethysts angebracht werden, sodass die Folie durchschimmert und den Eindruck eines farbintensiven Amethysts entsteht.
Ebenfalls gängig ist die Methode, hellvioletten Amethyst mit eingefärbtem Öl oder Wachs einzufärben.


Heilstein Amethyst

Neben Bergkristall, Rosenquarz und schwarzem Turmalin alias Schörl zählen Amethyste zu den bekanntesten Heilsteinen, die als Trommelstein, Chakrasteine oder Schmuck angeboten werden; zudem werden Amethystdrusen zum Reinigen und Aufladen anderer Heilsteine verkauft.

Die Geschichte der Anwendung von Amethyst als Heilstein reicht weit in die Vergangenheit zurück. Schon Hildegard von Bingen bezog sich bei der Behandlung von Krankheiten auf den Amethyst. Die notwendigen Informationen erhielt Hildegard von Bingen in Form von Visionen, glaubte aber auch an die heilende Wirkung von Amethyst, da der violette Quarz im Exodus 28: 17 bis 21 erwähnt wurde: der Hohepriester Aaron trug einen mit zwölf Edelsteinen und Mineralien besetzten Brustschurz, darunter auch ein Amethyst, denen die Funktion eines Glückssteines zugeschrieben wurde.
Aber auch in den folgenden Jahrhunderten nach Hildegard von Bingen setzte sich der Gedanke, dass Mineralien Krankheiten heilen und die Persönlichkeit unterstützen können, fort.
Bei der Beschreibung der „Heilkraft“ einzelner Mineralien kamen Mythen und Sagen ebenso ins Spiel wie Interpretationen aus der Farbpsychologie.
So gilt Violett – die Farbe von Amethyst – als konzentrationsfördernd und beruhigend in Bezug auf Entscheidungen und Gedanken. Attribute, die sich in der Beschreibung der Wirkung von Amethyst als Heilstein wiederfinden.

Noch älter sind allerdings die Überlieferungen über die Bedeutung von Amethyst auf die Gesundheit. Das Magazin für Kaufleute aus dem Jahr 1865 nennt als Ursprung der Heilsteine den „Aberglauben der Menschen“ und die damit verbundene „Macht vor Krankheit und Gift zu schützen“. Dem Händlermagazin zufolge „verscheuchte (Amethyst) böse Gedanken, machte den Menschen fleißig“. Angesichts dieser Aussage verwundert es nicht, dass der Schmuck von kirchlichen Oberhäuptern mit Amethysten versehen ist.
Weiter heißt es bei dem Mediziner Michael-Benedict Lessing (1809 bis 1884), dass Amethyst „gegen Trunksucht“ hilft – eine Anspielung auf die Etymologie des Namens Amethyst. Henrik Rantzau konkretisiert den Wirkungspfad des Amethysts in Bezug auf Alkohol, insofern er persönlich und aus eigener Erfahrung davon überzeugt ist, dass Amethyst am Körper getragen „die Feuchtigkeit nicht zum Gehirn emporsteigen lasse“. Eine Annahme, die nicht medizinisch nicht bestätigt werden konnte.


Nachweis und Bestimmung von Amethyst

Aufgrund der Farbe kann Amethyst mit zahlreichen weiteren violetten Mineralien verwechselt werden, darunter insbesondere mit Morado-Opal, Fluorit, Apatit, Beryll, Kunzit, Topas, Spinell, Turmalin, Korund, Cordierit, Skapolith sowie violetten Diamanten.

Um die Echtheit von Amethyst zu überprüfen bzw. synthetischen Amethyst und Amethyst-Imitationen - z.B. Strass, Hydroquarz oder Zirkonia - zu entlarven, werden die mineralspezifischen Eigenschaften herangezogen. Ein weiterer Test ist die Löslichkeit von Amethysten in Flußsäure. Weiterhin entsteht beim Erhitzen von Amethyst ein "animalischer Geruch" (Kluge, 1860). Der Pleochroismus ist schwach vorhanden, erscheint in violett bis grauviolett, gebrannte Amethyste weisen diesen nicht auf. Zudem fluoreszieren Amethyste grünlich.


Der größte Amethyst der Welt

Der weltgrößte Amethyst trägt den Namen "The Empress of Uruguay" - "Die Kaiserin von Uruguay". Genau genommen handelt es sich bei diesem Amethyst um keinen einzelnen Kristall, sondern um eine aufgetrennte Amethystdruse. Die Druse bringt ein Gewicht von 2,5 Tonnen auf die Waage und ist ist 3,27 m hoch. Der Wert: geschätzte 170.000 €.


Häufig gestellte Fragen - Amethyst

Ist Amethyst ein Edelstein?
Nein. Damit ein Mineral das Prädikat Edelstein erhält, müssen drei Kriterien erfüllt sein.

  1. Mohshärte über 7
  2. Seltenheit
  3. Schönheit - besondere Farbe, Glanz

Mit Sicherheit ist Amethyst ein wunderschönes Mineral, dessen Violett einen hohen Wiedererkennungswert hat. Allerdings sind die weltweiten Amethystvorkommen derart häufig verbreitet, weshalb das Argument Seltenheit nichtig wird, genau wie Amethyst mit einer Mohshärte von 6,5 bis 7 ein hartes, aber nicht edelsteinhartes Mineral ist.
Deshalb wird Amethyst offiziell als Schmuckstein, früher Halbedelstein bezeichnet.


Welche Farbe ist typisch für Amethyst?
Die charakteristische Farbe von Amethyst ist lila in unterschiedlichen Helligkeitsstufen - pastell-violett, fast durchsichtig über das bekannte Amethyst-Violett bis hin zum dunklen, intensiven Nuancen.
Eine Ausnahme stellen Rose de France-Amethyste dar, die von einem zarten rosenquarzgleichen Rosa sind.


Welches Sternzeichen passt zu Amethyst?
Amethyst gilt als Glücksstein für das Sternzeichen Fische und im Februar Geborene.


Wie viel kostet ein Amethyst?
Der Preis von Amethyst richtet sich nach der Qualität der Farbe und Ursprünglichkeit der Farbe (gebrannt oder naturbelassen), der Reinheit und dem Gewicht. Bei geschliffenen Steinen kommt zusätzlich die Bewertung der Ausführung des Schliffs hinzu.
Undurchsichtige Amethyste mit ungleichmäßiger Farbverteilung oder in einem sehr hellen Violett kosten wenige Cent pro Karat. TFür tiefviolette, lupenreine Amethyste beläuft sich der Wert auf ca. 100 Euro pro Karat .


Was ist eine Amethystdruse?
Eine Amethystdruse ist Hohlraum eines Gesteins, dessen Wände mit unzähligen Kristallen, hier: Amethyst ausgekleidet sind.
Entstehungsbedingt ist das Muttergestein von Amethyst oft Basalt, der über zahlreiche Hohlräume verfügen kann, die u.a. mit Amethyst gefüllt sind.


Wo findet man Amethystdrusen?
Die meisten der im Handel angebotenen Amethystdrusen stammen aus den Edelsteinminen in Brasilien (z.B. Minas Gerais), aber auch Russland, Sri Lanka und Madagaskar bringt schöne Drusen auf den Markt.
Die schönste und intensivste Farbe wird allerdings Amethystdrusen aus Uruguay nachgesagt.


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Tab. 1: Die Farben bekannter Quarzmineralien
MineralFarbe
Achat weiß, grau, schwarz, orange, braun, rot und grün
Amethyst hellrosa, rotviolett und violett
Ametrin gelb und violett in einem
Aventurin braun, rot, blau und grün
Bergkristall farblos
Blauquarz hell-, mittel und dunkelblau
Citrin gelb bis orange
Eisenkiesel gelb, rotbraun oder braun
Falkenauge bläulich,dunkelgrau oder -grün
Jaspis rot, braun, gelb, grün oder gräulich
Karneol orange-rot, rot bis rotbraun 
Milchquarz weiß
Onyx schwarz und schwarz-weiß gebändert
Opal regenbogenfarben-schillernd
Prasem lauchgrün
Prasiolith lauchgrün, mittel- bis graugrün
Rauchquarz hell- bis dunkelbraun, grau und schwarz
Rosenquarz zart- über intensivrosa bis pfirsichfarben
Tigerauge  goldgelb bis goldbraun

Quellen:

  • Dietenberger, D. J. (1609): Biblia, das ist die gantze heilige Schrifft: nach alter in Christlichen Kirchen gehabter Translation trewlich verteutscht.
  • Wallerius, J. G. (1781): Gefärbte Bergkrystallen. IN: Mineralsystem, worin die Fossilien nach Klassen, Abtheilungen, Gattungen, Arten und Spielarten angeordnet, beschrieben und durch Beobachtungen, Versuche und Abbildungen erläutert werden. Erster Theil: Erd- und Steinarten
  • Hezel, W. F. (1783): Amethyst. IN: Biblisches Real-Lexicon über biblische und die Bibel erläuternde alte Geschichte, Erdbeschreibung, Zeitrechnung, Altertümer und morgenländische Gebräuche, Naturlehre, Naturgeschichte, Religionsgeschichte, Isagogik, Onomatologie der in der Bibel vorkommenden interessanten Personen. Erster Band A bis D. Leipzig. Weygandsche Buchhandlung
  • Gmelin, J. F. (1790): Amethyst. IN: Grundriß der Mineralogie
  • Naumann, C. F. (1826): Amethyst. IN: Entwurf der Lithurgik oder ökonomischen Mineralogie, ein Leitfaden für Vorlesungen. Leipizig bei Adolph Wienbrack
  • Lessing, M.-B. (1838): Begründung der Scholastik des Mittelalters. IN: Handbuch der Geschichte der Medizin
  • Kluge, C. E. (1860): Amethyst IN: Handbuch der Edelsteinkunde für Mineralogen, Steinschneider und Juweliere
  • Magazin für Kaufleute (1865): Die Edelsteine
  • Rantzau, H. (1891): Heinrich von Rantzau's Buch über die Erhaltung der Gesundheit
  • Doelter y Cisterich, C. A. (1893): Amethyst. IN: Edelsteinkunde. Bestimmung und Unterscheidung der Edelsteine und Schmucksteine. Die künstliche Darstellung der Edelsteine
  • Schumann, W. (1991): Mineralien Gesteine – Merkmale, Vorkommen und Verwendung. BLV Naturführer. BLV Verlagsgesellschaft mbH München
  • Schumann, W. (1992): Edelsteine und Schmucksteine: alle Edel- und Schmucksteine der Welt; 1500 Einzelstücke. BLV Bestimmungsbuch, BLV Verlagsgesellschaft mbH München
  • Bauer, J.; Tvrz, F. (1993): Der Kosmos-Mineralienführer. Mineralien Gesteine Edelsteine. Ein Bestimmungsbuch mit 576 Farbfotos. Gondrom Verlag GmbH Bindlach
  • Pellant, C. (1994): Steine und Minerale. Ravensburger Naturführer. Ravensburger Buchverlag Otto Maier GmbH
  • Medenbach, O.; Sussieck-Fornefeld, C.; Steinbach, G. (1996): Steinbachs Naturführer Mineralien. 223 Artbeschreibungen, 362 Farbfotos, 250 Zeichnungen und 30 Seiten Bestimmungstabellen. Mosaik Verlag München
  • Hochleitner, R. (2017): Welcher Stein ist das? Kosmos-Naturführer. Über 350 Mineralien, Edelsteine und Gesteine. Franckh Kosmos Verlag
  • Schumann, W. (2017): Edelsteine und Schmucksteine. Alle Arten und Varietäten. 1900 Einzelstücke. BLV Bestimmungsbuch, BLV Verlagsgesellschaft mbH München
  • Sun, Z., Muyal, J. und Hand, D. (2018): Trapiche-like Amethyst from Brazil. IN: Gems & Gemology, Summer 2018, Vol. 54, No. 2
  • www.mindat.org - amethyst

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